
Sicher „kein Heimspiel“ war die Veranstaltung der NaturFreunde Herzogenrath-Merkstein zum Thema „Insektizide: Verantwortlich für das Bienensterben oder notwendig für eine moderne Landwirtschaft?“ für den „Leiter Unternehmenskommunikation, Nachhaltigkeit und FoodChair“ der Firma Bayer CropScience, Heinz Breuer.
Marika Jungblut, Umweltreferentin der NaturFreunde, hatte zu Beginn des Abends die Reihe der Aktivitäten der NaturFreunde in letzter Zeit zu der Gesamtthematik aufgezählt: Zwei Besuche bei Hobbyimkern in der Region, Unterschriftensammlung gegen den Vertrieb bestimmter Insektizide der Firma Bayer, ein Informationsbesuch in Monheim und eine Veranstaltung zu „fairer und regionaler Landwirtschaft“ im Naturfreundehaus. Heinz Breuer erläuterte anschließend in seiner Power-Point-Präsenation seine Sicht der Dinge. Er betonte die „Notwendigkeit des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln“ und sah die Firma Bayer zu Unrecht oft in der Öffentlichkeit angegriffen, weil sie sich der „Nachhaltigkeit“ verpflichtet fühle.
In der anschließenden vom NaturFreunde-Vorsitzenden Bruno Barth geleiteten kritischen, aber sehr sachlichen Diskussion kamen alle brisante Themen zur Sprache: die Fusion Bayer-Monsanto, der Einsatz von Glyphosat, die einseitige Ausrichtung auf Agrargroßbetriebe, der Rückgang von Insekten insgesamt und das Bienensterben. Anwesende Imker, Landwirte und natürlich Naturfreunde-Mitglieder beteiligten sich rege an der Aussprache. Abschließend sprach Herr Breuer eine Einladung für das nächste Frühjahr zum „Bayer ForwardFarm Damlandhof“ in Rommerskirchen bei Neuß aus, um in der Praxis zu sehen, „wie moderne Landwirtschaft nachhaltig funktioniert“. Die Naturfreunde Herzogenrath-Merkstein wollen das Angebot in ihr Programm 2017 aufnehmen.
Bruno Barth