Wie wird das Rheinisches Braunkohletagegebiet eigentlich renaturiert und rekultiviert von RWE? Welche Pläne gibt es für das Gebiet nach dem Kohleausstieg 2030? Diese Fragen haben sich die Bonner NaturFreund*innen gestellt und den Wunsch gehabt, im Rahmen des Projektes "LebensRäume" eine Fachexkursion dorthin zu machen.
Am 22.09. haben sich 19 Teilnehmende am Schloss Paffendorf getroffen und sind mit Exkursionsleiter Diethelm Kaiser zu eine Busexkursion in die Sophienhöhe aufgebrochen.
An verschiedenen Stellen hielten wir, um uns Renaturierungsflächen wie den Inselsee, die Goldene Aue oder das Höller Horn anzusehen. Wir erfuhren wie das ehemalige Tagebaugebiet landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich und ökologisch wieder hergestellt wird. Dabei entstand der Eindruck, dass die Sophienhöhe eine riesige Spielfläche für Ökolog*innen und andere Wissenschaftler*innen darstellt, die unter Führung RWEs Forschungsprojekte und Versuchsflächen im gesamten Gebiet haben und untersuchen, wie die Sophienhöhe zu einem Biodiversitätshotspot verwandelt werden kann, wie ertragreiche Böden für Landwirt*innen wieder hergestellt werden können, welche Baumarten auf dem angeschütteten Forstkies am besten gedeihen werden in der Zukunft, usw. Durch das künstliche Anlegen von Seen, Tümpeln, Totholzhaufen, Wäldern, Magerwiesen, Dünen, Streuobstwiesen und vielen anderen Lebensräumen wird auf der Sophienhöhe "fast ein bisschen Gott gespielt", meint Kathrin von den NaturFreund*innen Bonn.
Zum Schluss waren wir noch an der Abbruchkante des Hambacher Tagebaus, wo in ca. 400 Metern Tiefe immer noch Kohle bis 2030 gefördert wird. Nach Stilllegung soll hier ein riesiger künstlicher See entstehen, nach dem Bodensee der zweitgrößte See Deutschlands. Gespeist soll er werden aus Oberflächenwasser und Rheinwasser. Die Planung der Pipeline hierfür ist fast abgeschlossen. Die NaturFreund*innen sehen dieses Wasserprojekt sehr kritisch und verfolgen die weitere Entwicklung mit Spannung.