Im 20. Jhd. waren Arbeiterbildungsvereine Ausdruck des Strebens der „Kleinen Leute“ nach Teilhabe an Bildung. In der jungen Weimarer Republik prägte die Lebensreformbewegung die Ausdrucksformen der Kulturarbeit und im Faschismus halfen kulturelle Traditionen beim Überleben und gaben Kraft und Zusammenhalt zum Widerstehen. Auch in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Bundesrepublik entwickelten sich kulturelle Bedürfnisse und Ausdrucksformen z.B. im Widerstand gegen Großprojekte.
In allen Phasen der Geschichte hatten NaturFreunde Anteil an dieser Entwicklung und das kulturelle Selbstverständnis des Verbandes lebt heute in den historischen Wurzeln und in der Weiterentwicklung kultureller Ausdrucksformen. Beheimatet ist dieser Kultur- und Bildungsanspruch in allen Bereichen des Verbandes und er spiegelt sich in allen Handlungsfeldern auf allen Ebenen des Verbandes wieder (in Anlehnung an das "Positionspapier Kultur und Bildung" der NaturFreunde Deutschlands).
Neben Kulturseminaren fließen kulturelle Themen ein bei den Wanderungen und Radtouren des Landesverbandes und natürlich beim jährlichen Landestreffen. Hier sowohl bei den Angeboten am Vormittag als auch beim Nachmittagsprogramm, das oft von NaturFreunde-Musik- oder Singegruppen, Kabarettisten oder Vortragskünstlern aus eigenen Reihen mitgestaltet wird.
Kultur ist aber auch ein wesentlicher Bestandteil der Aktivitäten in vielen Ortsgruppen. So gibt es Singekreise, Musikgruppen und Orchester, Theater, Tanz, kreatives Malen und Gestalten oder auch Kulturdarbietungen von uns nahe stehenden Künstlerinnen und Künstlern. Und auch wenn es keine landesverbandseigene Fotogruppe mehr gibt, sollen die vielen hervorragenden Fotograf*innen und Filmer*innen in den Ortsgruppen ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.