Antifaschismus als Aufgabe - eine Lesung im Rahmen der NaturFreunde-LiteraturCafés
Ein sehr wichtiges und leider immer noch aktuelles Thema griff die erste Veranstaltung auf, die die NaturFreunde Düsseldorf in Corona-Zeiten wieder anboten: im Rahmen des NaturFreunde-LiteraturCafés trugen sechs Autorinnen und Autoren aus den Büchern "Kinder des Widerstandes - Antifaschismus als Aufgabe" die Lebensgeschichte ihrer Eltern und Großeltern vor.
In Zeiten, in denen Neonazis gemeinsam mit Corona-Leugnern auf die Straße gehen und in denen Rassismus auch in der Polizei oder der Bundeswehr keineswegs nur in Einzelfällen auftritt, ist es wichtiger denn je, daran zu erinnern, was Faschismus für die Menschen bedeutet, und zu berichten, wie Menschen aufgrund ihrer politischen Einstellungen verfolgt und ermordet wurden - dies führte der Vorsitzende Matthias Möller in seiner Begrüßung der etwa 30 Anwesenden aus.
Dieser Aufgabe widmet sich die Initiative "Kinder des Widerstandes", die ihre Erinnerungen in Schulen oder Vereinen vorträgt und die in den zahlreichen veröffentlichten Berichten auch immer wieder aufzeigt, dass die Verfolgung von Kommunist*innen in Deutschland nicht 1945 endete.
Dass die Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus oft auch eng mit den NaturFreunden verbunden ist, zeigte sich auch daran, dass die Mehrzahl der vortragenden Autor*innen bereits seit Jahrzehnten bei den NaturFreunden Mitglied ist. Dementsprechend haben wir die Lesung auch als unseren Beitrag zu den Aktionstagen "125 Jahre NaturFreunde - 125 Jahre internationale Solidarität" geplant.
Eindringlich waren die Berichte, die die Autor*innen an diesem Sonntagnachmittag vortrugen, mit persönlichen Erinnerungen, recherchierten Informationen und angereichert mit Passagen aus Briefen ihrer Eltern und Großeltern. So erinnerte Ursel Hahne an ihre Eltern Emil und Martha Schumacher, die vielen Anwesenden noch als aktive NaturFreunde-Mitglieder in Erinnerung waren, Bärbel Stahl-Legner an ihren Onkel, den Gerresheimer Paul Tibulski, und Peter Hegholz an seine Eltern Hanna und Paul Hegholz und seine Großeltern Charlotte und Dagobert Lubinski. Inge Trambosky, Christa Bröcher und Klara Tuchscherer legten ihren Schwerpunkt auf die Zeit nach 1945, an ihre Zeit in der vom früheren Widerstandskämpfer Adam Niewel geleiteten "Kinderspielschar Düsseldorf", in der sich in den 50er Jahren viele Kinder von Verfolgten des Naziregimes versammelten.
Per Videobotschaft schließlich erzählte Manja Pach über ihre Eltern Estella Pach und Werner Stertzenbach - die Anfahrt aus den Niederlanden war ihr in den Zeiten von Corona zu riskant.