Der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Andreas Rimkus (SPD) war an diesem Sonntagnachmittag zu Gast in unserer Reihe "Politik zu Fuß". Das Thema, das die etwa gekommenen 20 Naturfreunde und Gäste mit ihm diskutieren wollten, war "Mobilität der Zukunft". Ein Thema im Spannungsfeld zwischen dem immer weiter steigenden Bedürfnis nach Mobilität auf der einen Seite und der Frage auf der anderen Seite, wie man diese Mobilität im urbanen und auch im ländlichen Raum organisieren kann, ohne dass die Belastung von Mensch und Umwelt noch weiter zunimmt - so leitete Andreas Rimkus die Diskussion ein. Denn mehr Verkehrswege bedeuten in der Regel auch mehr Verkehr, und damit eine steigende Belastung mit Lärm und Abgasen.
Wichtiger Bestandteil, um Mobilität besser zu organisieren, ist eine intelligente Vernetzung der Verkehrsmittel im städtischen Bereich: es muss künftig möglich sein, mit einem Ticket (dies wird wohl am ehesten über Smartphones umzusetzen sein) sowohl Bus und Bahn als auch Car-Sharing-Autos, Leihfahrräder oder Taxis zu nutzen und so möglichst viele Menschen zum Verzicht auf ein eigenes Auto oder zumindest auf die Autonutzung in der Innenstadt zu bewegen.
Darüber hinaus - und damit ging Andreas Rimkus auf die aktuelle Debatte um Stickoxide ein - muss die Stickoxidbelastung möglichst effizient gesenkt werden, indem zuerst die Fahrzeuge auf Elektro- oder Wasserstoffantrieb umgestellt werden müssen, die viele Fahrten in den Innenstädten unternehmen: Busse, Lieferfahrzeuge, Müllwägen, Taxis... Auf einige dieser Fahrzeuge hat die Politik sogar direkten Einfluss, sie muss "nur" die Gelder für die notwendigen Investitionen bereitstellen. Ein Fahrverbot für alle Diesel ohne Euro-6-Norm in den Innenstädten hingegen wäre nur eine allerletzte Möglichkeit und politisch auch kaum durchsetzbar, trifft dies doch viele Bürger in den Städten, die im Hinblick auf geringen Kraftstoffverbrauch (und steuerliche Förderung) ein Dieselfahrzeug gekauft haben und es dannn nicht mehr einsetzen könnten.
Letztlich werden aber auch Hersteller und Käufer von Privatfahrzeugen in Zukunft vom Diesel- oder Benzinantrieb loskommen müssen und auf emissionsarme Antriebe setzen. Natürlich ist dabei unumgänglich, dass die hierfür verwendete Energie aus regenerativen Energiequellen wie Sonne oder Wind stammt. Auch die Entwicklung besserer Speichertechniken und ein ausreichendes Netz von "Auftankmöglichkeiten" sind Aufgaben, die sich in diesem Zusammenhang stellen.
Eine rege Diskussion schloss sich an die vorgetragenen Punkte an, einig waren wir uns dabei, dass die Transformation der Mobilität sozial gerecht vonstatten gehen muss und im Sinne der Nachhaltigkeitsdefinition eben ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen beachtet werden müssen. Und dass dies nicht alleine eine Aufgabe der Politik sein kann, sondern dass auch Bürgerinnen und Bürger durch ihr Verbraucherverhalten und ihr gesellschaftliches Engagement zu einer menschen- und umweltgerechten Mobilität beitragen müssen.
Die anschließende gemeinsame Wanderung fiel dann allerdings etwas kurz aus, denn just als wir losgehen wollten, fing es an zu regnen. Und so kamen wir nach einer kurzen Runde überein, lieber umzukehren und die weitere Diskussion bei Kaffee und frischen Waffeln im Naturfreundehaus zu führen.