Im Oktober 2022 war Farina Graßmann, Buchautorin von „Wunderwelt Amphibien“ in Bonn zu Gast und stellte die 20 in Deutschland heimischen Amphibienarten vor. Sie betonte, dass viele Amphibienarten stark gefährdet sind, weil es an geschützten Lebensräumen fehlt. Gleichzeitig gab Sie einen Ausblick, wie Amphibien besser geschützt werden können. Farina Graßmann unterstützte an diesem Abend mit hilfreichen Tipps, wie das Anlegen und die Bepflanzung eines amphibienfreundlichen Teiches gelingen kann. Genau das ist nämlich der Wunsch der Bonner NaturFreund*innen – einen Lebensraum für Amphibien in ihrem Naturfreundegarten entstehen zu lassen!
Die Arbeitsgruppe Teichbau konzeptionierte und plante in mehreren (Begehungs-)Treffen das kleine Feuchtbiotop. Eine Teichschale von 3 x 2 x 0,8 m Metern war bereits vorhanden, diese sollte nun endlich auch ihren rechtmäßigen Zweck erfüllen. Am 10.03. und 11.03.2023 trafen sich die NaturFreund*innen zum Arbeitseinsatz im Garten.
Der geplante Einsatz einer Bodenfräse zur Lockerung des Bodens vor dem Aushub scheiterte an dem sehr nassen und schweren Boden. Also musste der Aushub durch die kleine Truppe mit purer Muskelkraft erfolgen. Zwischendurch erfolgten Stärkungen mittels mitgebrachter Vesper sowie Kaffee und Tee. Parallel zum Aushub erfolgte der Zuschnitt des Sicherheitsgitters für die Teichschale. Dafür wurden 3 Gartenzaunelemente (2 x 1 Meter) genutzt, die miteinander verbunden und mit einem Bolzenschneider auf die Form der Teichschale zugeschnitten wurden. Das Gitter ist ein Schutz für Kleinkinder, damit diese im Fall der Fälle nicht in den tieferen Teil des Teichs fallen. Nach ein paar Stunden Aushub wurde die Teichschale eingepasst und ausgerichtet. Danach wurden die Ränder mit Erde verfüllt und das Gelände um die Teichschale für den Einbau einer Vliesmatte und Teichfolie vorbereitet. Die Teichfolie in der Breite von ca. 1 Meter soll die Oberfläche des Teichs vergrößern und das unter der Teichfolie verlegte Vlies schützt die Folie vor von unten ev. durchdringendem Wurzelwerk. Die Folie wurde im äußeren Bereich der Teichschale mit Kies befestigt und auf die Folien eine Böschungsmatte aus verknoteten Hanfseilen aufgelegt. Diese sorgt eine bessere Befestigung von Kies, Steinen und Erde und verhindert deren Abrutschen in den Teich. Den Abschluss des „Teich-Rohbaus“ bildete die Modellierung der Uferzonen des Teichs mit Kies, Kieseln, größeren Natursteinen und Erde. Da die im Naturfreundegarten vorhandene Erde sehr schwer ist, muss sie vor dem Bepflanzen noch zusätzlich mit Sand aufgearbeitet werden. Mittlerweile ist der Teich gut mit Wasser gefüllt und wird nun in mehreren Aktionsschritten sukzessive bepflanzt.
Über die kommenden Monate und Jahre soll sich der angelegte Teich zu einem Naturlebensraum für Pflanzen und Tiere entwickeln. Insbesondere für die Kinder der Bonner Spielgruppe soll der Teich ein Umweltbildungsort werden, an dem sie Pflanzen und Tiere beobachten und etwas über die verschiedenen Arten lernen können.