Die NaturFreunde Düsseldorf möchten im Rahmen des von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW geförderten Projekts "LebensRäume - Ökosysteme verstehen und schützen" an ihrem Naturfreundehaus etwas für den Schutz von Amphibien tun. Ein etwas in die Jahre gekommener und von Laub schon etwas zugesetzter Teich auf dem Gelände des Naturfreundehauses soll wieder "ertüchtigt" werden, um einen Lebensrum für Amphibien zu bieten.
Zu diesem Zweck wollten wir uns zunächst einmal über die heimischen Amphibienarten informieren, und wen hätten wir besseres als Referentin bekommen können als Farina Graßmann, die in ihrem neu erschienenen Buch "Wunderwelt heimische Amphibien" alle 20 in Deutschland vorkommenden Amphibienarten porträtiert hat.
Mit eindrucksvollen Fotos stellte Farina uns viele der Amphibienarten vor und wusste auch viele interessante Hintergrundinformationen zu diesen Tieren zu erzählen. So vom Feuersalamander, der alte Laubwälder mit viel Totholz liebt, aber leider immer seltener wird, da ihm der "Salamanderfresserpilz" Bsal sehr zu schaffen macht. Oder auch vom Alpensalamander, der als einzig heimischer Lurch die Larven im Mutterleib heranreifen lässt und erst die "fertigen" Tiere zur Welt bringt.
Viele Amphibienarten begeistern auch durch ihre Färbung, so der Bergmolch mit seinem orangeroten Bauch oder der Moorfrosch, deren Männchen sich zur Paarung himmelblau färbt. So vielfältig das Aussehen, so vielfältig auch die Lebensräume der Amphibien: die Kreuzkröte lebt z.B. in pflanzenarmen, kargen Bereichen wie ehemaligen Steinbrüchen, die Knoblauchkröte hingegen mag eher lockeren Boden, in dem sie sich eingraben kann. Wichtig ist aber stets ein Gewässer - je nach Art ein Bach, ein Teich oder auch mal nur eine Pfütze, in die z.B. die Gelbbauchunke ihre Eier ablegt. Denn die Larven der Amphibien entwickeln sich nur im Wasser, und auch die erwachsenen Tiere benötigen genug Wasser, um nicht auszutrocknen und genug Sekrete produzieren zu können.
Farina ging auch immer wieder auf die Gefahren ein, die den Amphibien das Leben in Mitteleuropa schwer machen: der Autoverkehr, dem viele Amphibien auf dem Weg zu ihren Laichplätzen zum Opfer fallen, aber auch das vermehrte Austrocknen von Gewässern durch den Klimawandel, Ackergifte oder artenarme, monotone Wirtschaftswälder.
Solchermaßen mit Hintergrundinformationen versorgt und hochmotiviert gingen wir dann an die Planung für den Teich am Naturfreundehaus. Prinzipiell ist er gut geeignet, da der Wald nahe ist und auch viel Totholz auf unserem Gelände Unterschlupf bietet und Blütenpflanzen Insekten - für viele Amphibien die bevorzugte Nahrung - anlocken. Aber er muss eben erst mal von den vielen vermoderten Blättern befreit werden, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben. Denn diese Vermoderungsprozesse entziehen den Teich Sauerstoff und führen stattdessen Faulgase zu - beides für Amphibien äußerst abträglich. Die beste Zeit für die Sanierung des Teiches, so erklärte Farina, ist der September, da bis dahin alle Larven den Teich verlassen haben, aber noch keine Amphibien zum Überwintern in den Teich gegangen sind.
Außerdem wollen wir den Teich noch mit einer Flachwasserzone mit Steinen (die auch eine Ausstiegshilfe für die Amphibien bilden) sowie sauerstoffbildenden Wasserpflanzen aufwerten.
Mit großer Motivation gingen wir an diesem Abend auseinander und danken Farina auch an dieser Stelle nochmal für ihren hervorragenden Vortrag und die wertvollen Infos, die sie uns geben konnte.