14.05.2022, Bonn
Ausgerüstet mit Spaten, Spatengabel, Gartenschaufel, Gießkannen, Wasserkanistern und über 30 Wildstauden trafen sich am Samstag die NaturFreunde Bonn zu ihrer ersten gemeinsamen Sommeraktion.
Vor der Heinrich-Kronen-Straße 1 in Bonn-Oberkassel bepflanzten sie zwei vernachlässigte Baumscheiben mit verschiedenen Wildpflanzen, die zukünftig für Schmetterlinge und andere Insekten ein reiches Nahrungsangebot bieten sollen. Ziel ist es, dass auf der Baumscheibe über die gesamte Vegetationsperiode hinweg Wildstauden blühen. Deshalb wurden knapp 15 verschiedene Arten gepflanzt.
Es wurden vor allem trockenresistente Arten ausgewählt, die gut auf einem nährstoffarmen Boden wachsen können und keines Gießens bedürfen. Um die Ansiedlung „unerwünschter“ Pflanzen zu vermeiden, die den gepflanzten Wildstauden den Platz streitig machen, wurde der Boden an einigen Stellen mit Sand abgemagert.
Damit die Verkehrssicherheit bzw. die Einsicht der Autofahrenden nicht zu beeinträchtigen, wurden höherwachsenden Stauden, wie zum Beispiel die Wilde Karde oder die Schafgarbe, mittig gepflanzt. An den Rand wurde kleinwüchsigere Bodendecker wie wilder Majoran oder Leimkraut gepflanzt. Zwischen Rand und Mitte wurden mittelwüchsige Pflanzen, wie Skabiosen, Berg-Lauch, Mutterkraut oder Färber-Kamille, gesetzt.
Die Baumscheibenbeete wurden den Bonner NaturFreund*innen von der Stadt Bonn im Rahmen einer Grünpatenschaft zur Verfügung gestellt und werden künftig weiter von ihnen gepflegt. Am Montag vor der Pflanzaktion gab es mit dem Amt für Stadtgrün einen gemeinsamen Termin vor Ort, um die Patenschaft zu besprechen und abzuschließen. Die Pflege der Baumscheiben gestaltet sich leicht. Lediglich in den ersten Wochen nach Anpflanzung sollten die Wildstauden öfter gegossen werden, um richtig anzuwachsen. Danach ist das Gießen nicht mehr nötig. Von da an beschränkt sich die Pflege lediglich darauf, ab und an ein paar „unerwünschte“ Sämlinge von Bäumen oder Büschen zu entfernen, sodass sie die Stauden nicht überwuchern. Die vertrockneten Stängel, z.B. der Schafgarbe, sollten im Herbst stehen gelassen werden, da sie Insekten als Puppenstube und Überwinterungsmöglichkeit dienen.
Die Pflanzaktion ist der Auftakt für eine ganze Reihe weiterer Aktionen, die vom Landesverband NRW im Rahmen des Projekts "LebensRäume - Ökosysteme verstehen und schützen" tatkräftig unterstützt werden. Die nächste Aktion zum Thema Bienen & Insektenschutz findet am 11.06.2022 im Naturfreundegarten Bonn-Beuel statt.