"Die Waffen nieder! Nein zum Krieg - Für eine solidarische, ökologische und soziale Friedenspolitik"
Die NaturFreund*innen Deutschlands und unser Landesverband NRW stehen seit jeher für Frieden und Völkerverständigung. „Frieden ist nicht alles, aber ohne den Frieden ist alles nichts!"
Doch auch in diesem Jahrhundert gibt es bereits schreckliche Kriegseskalationen, die wir nie mehr erleben wollten und hofften überwunden zu haben. Von Afghanistan über Irak und Syrien bis Libyen, Jemen, Mali, Nigeria bis zuletzt in Äthiopien, Rojava und Armenien: in vielen Ländern und betroffenen Regionen haben Kriege hunderttausenden von Menschen das Leben gekostet, ganze Landstriche verwüstet und chaotische, politisch instabile gesellschaftliche Zustände produziert, die viel zu oft Menschen völlig der Willkür ausliefern.
Doch Kriege fordern nicht nur Menschenleben: Verbrannte Wälder, kontaminierte Böden und vergiftetes Grundwasser sind die Folge - immer haben Kriege auch fatale Auswirkungen für die Natur. Wenn ein Krieg vorbei ist, hat er nicht nur das Leben vieler Menschen, sondern auch deren Heimat oft dauerhaft zerstört.
Deshalb engagieren sich NaturFreund*innen für Frieden und Abrüstung. Ob „Kampf dem Atomtod“ in den 50er Jahren, der Beginn der Ostermärsche in den 1960er Jahren, der Kampf gegen den NATO-Doppelbeschluss in den 1980er Jahren oder der bundesweiten Friedenswanderung „Frieden in Bewegung“ – NaturFreund*innen sind immer und stets vorne mit dabei, wenn es gegen Rüstung, Militarismus und Krieg geht. Denn wir wissen: Krieg schafft unermessliches Leid, produziert Tote und Verletzte - meist in der Zivilbevölkerung - und zerstört unser aller Lebensräume!
Der Naturfreund*innen Landesverband NRW verurteilt daher auch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufs Schärfste. Mit diesem Akt militärischer Gewalt wird auch die europäische Friedensordnung angegriffen, die vielen Menschen auf dem Kontinent eine beispiellose Ära des Friedens bescherte. Frieden ist das stärkste und wichtigste Argument für die freie und demokratische Gesellschaft, in der wir in der Europäischen Union leben. Diesen Frieden gilt es zu verteidigen und wiederherzustellen. Aktuell gilt den Menschen in der Ukraine unsere Solidarität und unser Mitgefühl, ebenso wie wir die Friedensbewegung in Russland unterstützen, die sich gegen den russischen Diktator und seine Kriegspolitik zur Wehr setzt. Wir stehen an der Seite der friedlichen demokratischen Kräfte in der Ukraine und in Russland. Wir setzen uns dafür ein, dass es so schnell wie möglich zu einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen kommt.
Es gibt keine Rechtfertigung für Krieg, Militarismus und milliardenteure Aufrüstung - nicht in Deutschland und auch nicht anderswo!
Wir setzen uns für eine solidarische und soziale Friedenspolitik ein. Denn wesentliche Verantwortung ist den ökonomischen Interessen anzulasten, dem sog. „militärisch-industriellen Komplex“, der auch in unseren westlichen, in der NATO vereinigten Staaten eine bedrohliche Machtzusammenballung darstellt. Die Sicherung wirtschaftlicher Interessen durch militärische Gewalt ist eine zutiefst destruktive, in die Gefährdung von Demokratie und Humanität führende Fehlentwicklung, der wir uns mit allen politischen und zivilgesellschaftlichen Mitteln widersetzen.
Aktuell erleben wir überall eine unter Druck stattfindende eskalierende militärische Aufrüstung. Nicht nur in Deutschland, sondern international brauchen wir aber strukturell friedensfähige Gesellschaften, die auf rücksichtslos profitorientierte „neoliberale“ Globalisierung verzichtet! Wir dürfen das Leid der einen nicht gegen das Leid der anderen austauschen. Es gibt keine „guten“ Despoten und Diktatoren. Unsere Werte und unser Engagement für Frieden hat für alle gleichermaßen zu gelten – unabhängig von wirtschaftlichen Faktoren.
Denn unsere globale Verantwortung sehen wir in der Einhaltung des Pariser Klimaabkommens und des 1,5 Grad Ziels für unseren Planeten. Wir brauchen endlich einen grundlegenden Kurswechsel für eine zukunftsorientierte internationale Zusammenarbeit, der schnellstmöglich effektive Klimaschutzmaßnahmen sichert und nicht ökologische Ziele krachend verfehlt, wie wir es aktuell mit all seinen Auswirkungen weltweit und auch in Deutschland erleben.
Wir setzen uns in diesem Zusammenhang aber auch für eine solidarische und soziale Politik ein, die nicht nur in Deutschland Menschen mit wenig Geld besonders unterstützt; sondern aktuell und international auch Lebensmittelkrisen und Hungersnöte mildert, wie wir sie durch den Ukraine-Krieg und Dürren infolge der Klimaveränderungen erleben. Eine Politik dich sich uneingeschränkt solidarisch zu allen geflüchteten Menschen verhält.
Wir fordern eine soziale Gerechtigkeit, die nicht nur Teilhabe an Bildung und Gesellschaft sichert, sondern auch durch Verteilungsgerechtigkeit an die Ärmsten denkt hierfür besonders Hyperreiche, Milliardär*innen und Millionär*innen stärker in die Verantwortung nimmt.
Wir bitten unsere Mitglieder, sich gerade jetzt aktiv für den Frieden in allen Regionen der Welt einzusetzen und mit dazu beizutragen, dass Menschen zukünftig nirgendwo auf Grund von Krieg Leid erleben müssen.
- Die NaturFreund*innen in NRW setzen sich weiterhin für den Frieden und Verständigung in Europa ein. Es muss weiter umfassende humanitäre Hilfe geleistet und unbürokratischer Schutz für alle Geflüchteten in Europa angeboten werden. Wir stehen für Demokratie, Menschenrechte und Zusammenhalt!
- Die NaturFreund*innen in NRW fordern daher alle NaturFreund*innen, die aktuell ein Europa-/Bundestagsmandat haben, sowie alle Mitglieder die in einflussreicher politischer Verantwortung stehen, auf, sich für eine schnellstmögliche, diplomatische, auf Frieden ausgerichtete Lösung des Ukraine Krieges und anderer Kriege einzusetzen.
- Die NaturFreund*innen in NRW fordern ein Verbot aller Atomwaffen und eine Abrüstung statt milliardenteurer Aufrüstung! Konkret fordern wir Naturfreund*innen in NRW: Ein Verbot alller Waffenexporte aus Deutschland, eine Rücknahme des Sondervermögens zur Stärkung der Bundeswehr, den Rückzug der Atomwaffen vom Fliegerhorst Büchel, kein Kauf neuer Trägersysteme für Atomwaffen, den Verzicht auf nukleare Teilhabe und den Verzicht auf das 2%-Ziel der NATO.
Diese Resolution wurde von den NaturFreunden Bochum-Linden-Dahlhausen, Bochum-Langendreer und Münster sowie der Landesleitung der NaturFreunde NRW erarbeitet und auf der Landesversammlung der NaturFreunde NRW am 03.09. verabschiedet.