Am 22.11.2023 trafen sich Beschäftigte der Naturfreundehäuser in NRW, um zu erfahren, wie sie Menschen mit Behinderung in den Naturfreundehäusern besser unterstützen können.
Nach Inputs und Erfahrungsberichten von Referent*innen der Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben wurde klar, dass der Wunsch zu „helfen“ oft den Blick dafür verstellt, was Menschen mit Behinderungen wirklich brauchen: Solidarität, Respekt und Priorität für ihre Anliegen und Rechte, auch wenn dafür Geld in die Hand genommen werden muss.
Behinderung bedeutet oft, dass gesellschaftliche Teilhabe durch Vorurteile, mangelnde Ressourcen und fehlende Infrastruktur eingeschränkt wird, während viele Betroffene ihre sichtbare oder unsichtbare Behinderung einfach als Teil ihres Lebens wahrnehmen.
Für die Häuser der Naturfreund*innen NRW bedeutet das: beharrliches Engagement und Fundraising für den barrierefreien Umbau der Häuser, regelmäßige Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen und die Einsicht, dass wir nur eine gerechte Gesellschaft haben können, wenn wir gesellschaftliche Teilhabe für alle priorisieren, auch wenn es manchmal ungemütlich wird, wir uns unbequemen Fragen stellen und Geld auftreiben müssen, das schwer zu beschaffen ist.
Am Ende gingen viele nachdenklich und mit neuen Fragen nach Hause: Werde ich im Alter selbst von Behinderung betroffen sein? Was bedeutet eine Zugfahrt im Rollstuhl, wenn die Züge ständig ausfallen? Wie kann ich mich aktiv solidarisch zeigen und damit die Unsichtbarkeit überwinden, die dem Begriff „Inklusion“ oft innewohnt?