Inmitten multipler Krisen - Klimakrise, soziale Ungleichheit und ein zunehmender Rechtsruck - zeigt sich, wie wichtig gesellschaftliche Resilienz und Solidarität als aktiv gelebte Werte sind. Doch was bedeutet das konkret und wie kann diese Praxis durch nachhaltiges und regeneratives Engagement gestärkt werden?
Gesellschaftliche Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Dazu gehört auch der bewusste Widerstand gegen Spaltung, Isolation und Ausgrenzung, die ein von Misstrauen und Angst geprägtes Weltbild fördern. In einer Gesellschaft, die von Rassismus, Sexismus und sozialer Ungleichheit geprägt ist, erleben viele Menschen Benachteiligung und Ungerechtigkeit. Diese Erfahrungen teilen jedoch nicht alle gleichermaßen. Marginalisierte Menschen erfahren oft tiefere Einschnitte, da sie stärker von Unterdrückungsverhältnissen betroffen sind.
Die Klimakrise wird häufig verdrängt oder verharmlost, was rechten Strömungen die Möglichkeit gibt, Ängste und Unsicherheiten auszunutzen und ein „Wir gegen die“-Denken zu verstärken. Schuldzuweisungen und Feindbilder bieten vermeintlich einfache Lösungen für komplexe Probleme und fördern Spaltungstendenzen. Regeneratives Engagement setzt hier an und stellt eine tiefere Verbindung zur lebendigen Welt her, die uns in dieser entfremdeten Gesellschaft oft fehlt. Wir NaturFreunde NRW machen diese Verbundenheit erfahrbar, nicht nur für den Einzelnen, sondern als gemeinschaftsstärkendes Element. Wenn wir (Natur-)Verbundenheit erleben, erkennen wir unsere Rolle in größeren ökologischen und sozialen Zusammenhängen und werden weniger anfällig für isolierende Weltbilder, die sich gegen „die Anderen“ richten.
Solidarität entsteht aus Verständnis und Empathie für andere Lebensrealitäten. Sie bedeutet auch, sich der Vielfalt von Erfahrungen und Hintergründen bewusst zu sein und die unterschiedlichen Formen der Betroffenheit von Rassismus, Sexismus oder sozialer Ungleichheit anzuerkennen. Dieses Bewusstsein fördert ein Weltbild, das Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung wahrnimmt. Eine widerstandsfähigere Gesellschaft entsteht, wenn wir als Verbündete die Möglichkeiten zur Unterstützung anderer wahrnehmen und eine solidarische Gemeinschaft aufbauen, die alle Menschen einbezieht und ihre Rechte schützt.