Unter dem Motto "NaturFreunde - Friends against Nazis" versammelten sich am 29. Juni 2024 mehr als 100 NaturFreund*innen aus ganz NRW in Essen. Gemeinsam mit 70.000 anderen Menschen demonstrierten sie gegen den Bundesparteitag der AfD und machten deutlich: Menschenverachtende Ideologien haben keinen Platz in unserer Gesellschaft!
Breites Bündnis bei den NaturFreunden
Organisiert wurde die Aktion in Essen von den NaturFreunden Essen-West/Ost, den NaturFreunden NRW, der Naturfreundejugend NRW und der Naturfreundejugend Essen. Auch die NaturFreunde Deutschlands und 20 weitere NaturFreunde-Gliederungen unterstützten den Aufruf.
Simon Grundmann, Vorsitzender der NaturFreunde Essen-West/Ost, sagte stolz: „Es war richtig toll, mit so vielen motivierten Leuten für eine offene und gerechte Gesellschaft zu kämpfen. Super, dass NaturFreund*innen aus ganz Deutschland dabei waren. Das zeigt, die NaturFreunde sind schon immer ein starkes Bollwerk gegen Rechts.“
Lange Tradition im Kampf gegen Rechts
Für die Naturfreundebewegung steht das Engagement in einer langjährigen Tradition. Simon Grundmann, der für die NaturFreunde die Organisation und Bündnisarbeit übernommen hat, macht deutlich: „Bei uns ist der Kampf gegen Rechts und jede Form von Menschenfeindlichkeit nicht nur ein Spruch, sondern seit 1895 gelebte Realität! Darauf sind wir stolz!“ Das zeigt, wie lange sich die Naturfreunde schon gegen Unrecht einsetzen.
„Seit über 100 Jahren kämpfen wir für soziale Gerechtigkeit und gegen Unterdrückung. Diese Werte sind tief in unserem Verband verankert“, so Grundmann. Besonders beeindruckend war die Beteiligung der Jugendorganisationen, die einmal mehr gezeigt haben, dass sie nicht nur die Zukunft sind, sondern auch die Gegenwart mitgestalten.
Protestaufruf und Widerstand gegen AfD-Bundesparteitag
Im Vorfeld hatten die NaturFreunde und die Naturfreundejugend zu Protesten gegen den Bundesparteitag der AfD vom 28. bis 30. Juni 2024 in Essen aufgerufen. Die AfD wollte ihren Parteitag in der Essener Grugahalle abhalten - mitten im Ruhrgebiet, einer Region, die für Vielfalt und Toleranz steht. Die NaturFreunde betonten: „Wir weigern uns, zuzulassen, dass die rückständige Ideologie der AfD unsere Städte vergiftet. Lasst uns protestieren, demonstrieren und gegen diese Veranstaltung in Essen Stellung beziehen!
NaturFreunde-Block mit großem „Friends against Nazis" Banner
Gegen 10:00 Uhr trafen die ersten NaturFreund*innen am Treffpunkt in der Nähe des Essener Hauptbahnhofs ein. Mehr als 100 NaturFreund*innen aus NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen bildeten einen eigenen Block mit dem großen „Friends against Nazis“ Banner. „Die Stimmung während der Demonstration war sehr gut“, berichtete Mareike Götzinger, Projektleiterin der NaturFreunde-Stärkenberatung NRW. „Man konnte richtig fühlen, wie groß die Lust der Demonstrant*innen ist, sich gegen die Faschisten zu stellen. Auch war es sehr schön zu sehen, wie bunt und stabil NRW sein kann", so Götzinger.
Mit dem Projekt Stärkenberatung fördern die NaturFreunde die Demokratie in ländlichen und strukturschwachen Räumen und sorgen dafür, dass die Zivilgesellschaft menschenverachtenden Ideologien nicht schutzlos ausgeliefert ist.
Infostand und Austausch auf dem "Markt der Möglichkeiten
Im Anschluss an die Demonstration an der Grugahalle informierten sich viele Teilnehmende auf dem „Markt der Möglichkeiten“ und besuchten den Infostand der NaturFreunde und Naturfreundejugend, der bereits nach zwei Stunden fast leer geräumt war. Das Interesse an den Angeboten des politischen Freizeitverbandes war groß.
NaturFreunde gegen menschenverachtende Ideologien
Die NaturFreunde kämpfen seit 129 Jahren gegen Nationalismus, Antisemitismus und Revanchismus und setzen sich für eine Gesellschaft ein, in der niemand aufgrund von kultureller und sozialer Herkunft, politischer Überzeugung, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Behinderung, des Aussehens, des Alters oder des Glaubens benachteiligt wird.
Simon Grundmann fügte hinzu: „Es war heute ein wunderbares Fest mit einer wichtigen Botschaft: Wir weigern uns zuzulassen, dass die menschenverachtende Ideologie der AfD unsere Städte und Gemeinden vergiftet! Stattdessen sind heute unsere Ortsgruppen und die Naturfreundejugend mit Zigtausend anderen Menschen auf die Straße gegangen, um gemeinsam für die Demokratie einzutreten.“
Ein gutes Gefühl: Gemeinsam für die Demokratie
Die NaturFreunde protestierten auch gegen den Bundesparteitag der AfD, weil sie darin eine direkte Bedrohung der Werte der NaturFreunde und ihrer satzungsgemäßen Ziele wie der Förderung internationaler Gesinnung und Völkerverständigung sahen. Es ist an der Zeit, den Widerstand gegen all jene zu verstärken, die Rassismus, Antisemitismus, Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Faschismus fördern und ermöglichen. Zeigen wir ihnen immer wieder, dass ihre hasserfüllte Agenda nicht akzeptabel ist!
Die AfD ist keine Partei wie jede andere. Sie ist antidemokratisch und eine ernste Gefahr für unsere Gesellschaft. Wer ihr widerspricht, wird angefeindet oder gar bedroht. Weil sie mit Hass und Hetze auf Stimmenfang geht, ist sie eine Bedrohung für Demokratie, Menschenwürde und Freiheit. Wir werden nicht zulassen, dass sie ihre giftige Agenda verbreitet und unsere Gesellschaft spaltet.
Talin Kalatas, Landesgeschäftsführerin der NaturFreunde NRW, fasste schließlich zusammen: „Am Ende des Tages bleibt dieses gute Gefühl: Wenn sich alle für die Demokratie zusammentun, dann gibt es wirklich Hoffnung.“
Kalatas betonte aber auch: „Jetzt ist klar, dass sich alle Entscheidungsträger*innen in unserem Land nun endlich und kompromisslos dem Kampf gegen die Menschenfeinde anschließen müssen.