Die NaturFreunde Ortsgruppe Hamm-Werries e.V. beschäftigt sich seit längerer Zeit mit der Idee einen Naturlehrpfad zu planen. Sie haben den Oberbürgermeister der Stadt Hamm Marc Herter und das Umweltamt ebenfalls davon überzeugen können und arbeiten inzwischen gemeinsam an einer Umsetzung. Die Ziele und die Bedeutung der geplanten Inhalte sind folgende:
Was wollen wir und wie wollen wir es?
- Erlebnispädagogik/Umweltbildung
- Vermittlung spezifischer Thematik
- Darstellung der Region
- BesucherInnenlenkung
- Behindertengerechte Anlage
- Präsentationsformen
- Design
Allgemeine Ziele der Erlebnispädagogik/Umweltbildung
- Freude bereiten
- Wissensvermittlung
- Umweltbewusstsein erweitern
- Förderung der Kommunikation in Gruppen und Familien
- Sensibilisierung der Sinne/Beobachtung schärfen
- Naturbegeisterung wecken
- Beziehung zur Natur im Allgemeinen aufbauen
Viele Gespräche hat die Arbeitsgruppe unter der Federführung von Udo Gonsirowski in den letzten Monaten geführt. Inzwischen hat sie sich auf den Titel „Spagat zwischen Energiegewinnung und Natur- und Umweltschutz“ festgelegt. Zu Beginn war die Gestaltung eines Logos oberste Prämisse.
Vom Vereinsgelände können die Besucher*innen direkt auf den Energiestandort im Stadtbezirk sehen und haben als erstes das Trianel Gas- und Dampfturbinenkraftwerk im Blick. Aber dort sind auch die Standtorte des stillgelegten Atomkraftwerkes THTR 300 und des Kohlekraftwerkes der RWE. Inzwischen sind auch die Weichen für die zukünftige Erzeugung von Wasserstoff gestellt. Dabei soll u.a. auch der Übergang zu den regenerativen Energien berücksichtigt und die Vermeidung von CO2 Themen sein. In unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet Geithewald kann dann der Bogen zum Nutzen des Waldes für unserer Klima und des Umweltschutzes dargestellt werden.
Der geplante Naturlehrpfad beginnt am Vereinsgelände am vorhandenen Biotop. Nach über 40 Jahren wurde das seinerzeit künstlich angelegte Biotop in diesem Jahr entschlammt, um den europäischen Edelkrebs ansiedeln zu können und damit zum Artenschutz beizutragen. Es war erforderlich eine genügende Wassertiefe garantieren zu können. Insgesamt weist dieses Biotop rd. 600 qm Wasserfläche auf. Die Böschungen werden sich in den nächsten Monaten wieder in ein Refugium für Flora und Fauna entwickeln – Biotope sind wichtige Lebensräume, nicht nur für seltene Pflanzen- und Tierarten.
Inzwischen ist der Anfang gemacht und es wurden 50 kleine Edelkrebse eingesetzt. In Kooperation mit dem Sportfischerverein Hamm sollen die Kindergruppen zukünftig das Wachstum der Edelkrebse begleiten.
Durch die Förderung der Stiftung Umwelt und Entwicklung über das Projekt LebensRäume konnten die ersten Arbeiten von der Ortsgruppe am geplanten Gittersteg begonnen werden. Die Fundamente wurden unter Anleitung vom kommunalen Jobcenter Abteilung Integration vorgenommen. Die Materialien für den Steg selbst sind inzwischen bestellt und werden voraussichtlich noch im Dezember 22 montiert. Damit ist ein erster Schritt der Gestaltung des Vereinsgeländes getan. Weitere werden noch nach den finanziellen Möglichkeiten folgen.
Für die Thementafeln konnte die Ortsgruppe die Hochschule Hamm-Lippstadt gewinnen. Dort sollen die Themen von Studenten im Rahmen von Bachelorarbeiten entwickelt werden, diese natürlich auch später digital mit weiteren Informationen zur Verfügung stehen. Außerdem wird sich die Hochschule mit weiteren Marketingmaßnahmen auseinandersetzen und Vorschläge unterbreiten. Zum Thema Natur- und Umwelt konnten wir ebenfalls schon Fachleute gewinnen, die im kommenden Jahr ihre Arbeit aufnehmen werden. Im Jahr 2023 hat die Stadt einen nicht unwesentlichen Betrag in ihren Haushalt aufgenommen, sodass dann weitere Arbeiten in Auftrag gegeben werden können.
Die Verantwortlichen der Ortsgruppe haben sich weder von Corona noch dem Krieg in der Ukraine und deren Auswirkungen abhalten lassen. Die ursprüngliche Gesamtkonzeption musste auf wesentliche Teile zurückgeführt werden, um die Kosten reduzieren zu können. Durch die Kooperation mit der Hochschule und dem Jobcenter sind weitere Einspareffekte möglich geworden.