
Reiher am Dreiecksweiher
Hier findet ihr die Langversion der Geschichte "Rudi, der Reiher erzählt".
Leider ist die Tafel aufgrund von Vandalismusschäden derzeit nicht vor Ort zu sehen.
Weitere Geschichten zum Dreiecksweiher findet ihr hier:
"Bedrohte Natur - für mehr Kies"
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Rudi, der Reiher erzählt
Hallo, ich bin’s: Rudi der Reiher. Graureiher, um genau zu sein. Wahrscheinlich könnt ihr mich gerade gar nicht sehen. Denn auch wenn ich zum Jagen gerne im oder am Wasser stehe: wirklich sicher fühle ich mich nur in den Wipfeln der Bäume. Deshalb ziehe ich mich dorthin zur Ruhe zurück, und auch unser Nest haben wir im Baumwipfel gebaut.
Apropos Nest: das habe ich zusammen mit meiner Frau gebaut, im letzten Jahr schon, und dieses Jahr nur etwas geflickt. Na ja, sonderlich schön ist es nicht, aber es reicht, um die 4 Eier in Ruhe ausbrüten zu können. Und wenn die Kleinen dann nach knapp vier Wochen geschlüpft sind, beginnt der Stress: ständig müssen meine Frau und ich Nahrung herbeischaffen, kleine Fische, Frösche und andere kleine Tiere. Wenn nur das ewige Gezanke um den besten Platz bei der Fütterung nicht wäre. Das geht dann solange, bis die Kleinen nach etwa 50 Tagen selbst fliegen können.
Fische fangen ist übrigens ein ziemliches Geduldsspiel für uns. Manchmal stehen wir stundenlang am Ufer oder waten langsam umher – dann könnt ihr uns auch gut beobachten. Wir beobachten eher, ob ein Fisch vorbeikommt, neigen langsam den Kopf in seine Richtung und dann schlagen wir blitzschnell zu und packen ihn mit dem Schnabel.
Ja, wegen der Fische seid ihr Menschen ja manchmal gar nicht gut auf uns zu sprechen, besonders die Angler haben Angst, wir würden ihnen die Fische wegfressen. Deshalb habt ihr uns auch oft gejagt. Doch keine Angst: wir fischen vor allem an den Ufern, wo das Wasser flach ist, und die Fische, die dort schwimmen, sind euch sowieso viel zu klein. Aber natürlich - dort, wo ihr uns die Gewässer so verschmutzt habt, dass wir keine Fische mehr finden, suchen wir dann auch schon mal in euren Gartenteichen. Tja, wenn wir wissen, wo es was zu fressen gibt, verlieren wir durchaus die Scheu vor euch Menschen.
Manchmal könnt ihr hier übrigens auch unsere Verwandten, die Silberreiher sehen. Die sind etwa genauso groß wie wir, aber ganz weiß. Aber das wäre eine eigene Geschichte...
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